One Health – one planet – one future
von Dr. Sibyl Anwander / Nachhaltigkeitsberatung
2012 wurde der erste One Health Summit im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos durchgeführt – ein grosser Kongress unter der Einsicht, dass menschliche Gesundheit nur in einer gesunden Umwelt möglich ist, ein integrativer und ganzheitlicher Ansatz, der auch die Gesundheit der Tiere und die Sicherheit der Lebensmittel mit einbezieht. Denn «viele neu auftretende Krankheiten sind zurückzuführen auf einen vermehrten Kontakt zwischen Mensch und Tier, auf die Intensivierung der Lebensmittelproduktion sowie auf die Zunahme des internationalen Verkehrs» – steht es in der Begründung für diesen ersten Summit, lange vor Covid-19.
Und jetzt? Gelingt es bei den nationalen Krisenprogrammen diese globale und ganzheitliche Sichtweise beizubehalten und die Prioritäten nicht auf die möglichst baldige Wiederherstellung des Status quo zu richten, sondern die Gelder so einzusetzen, dass «One Health» für Mensch, Tier und Natur in einem umfassenden Sinne Fortschritte machen kann? Der Rückgang der Luftverschmutzung dürfte in vielen Städten mindestens soviel Leben retten wie das Corona-Virus nun fordert. Und wenn es gelingen würde, den unseligen und illegalen Handel mit Wildtieren definitiv zu unterbinden, dann ist nicht nur den bedrohten Tieren, sondern vor allem auch uns Menschen geholfen. Tiere nicht mehr so intensiv in engen Ställen zu halten, wäre ein wichtiger Beitrag gegen die Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen.
Gesundheit ist mehr als die Bereitstellung von Atemgeräten und Schutzmasken – Gesundheit ist ein unteilbares Gut, das allen Kreaturen dieser Erde zusteht und nur mit einer ganzheitlichen, respektvollen Haltung allem Leben gegenüber gelingen kann.